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Musik ist Klasse - Jedem Kind ein Instrument in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern e.V.

03/2014
Jeki wird fünf...

Die erste Schülergeneration, die mit dem JeKi-Projekt begann, hat die Grund­schule verlassen. Zeit, Bilanz zu ziehen. - Es ist eine Erfolgs­bilanz: Während wir im Anfangs­jahr um die Teilnahme von 20 Schülern pro Schule werben mussten, können heute aus Kapazitäts­gründen nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden.

In den vergangenen vier Jahren konnten dank des Projekts rund 450 Kinder an das Musizieren mit Instrumenten herangeführt werden.

Etwa 40 Prozent eines Jahrgangs lernen das Instrument nach den ersten beiden Jahren weiter. Möglich wird das auch mit Hilfe der Paten, die die Ausbildung eines Kindes für ein Jahr finanzieren.

JeKi-Kinder in Aktion
Gitarrenunterricht
Chorunterricht im Gymnasium

Der Erfolg des Projektes dokumentiert sich auch in seiner Ausweitung auf eine Schule des Rostocker Nord­westens. Aus der Grund­schule Schmarl können im Schul­jahr 2013/14 erstmalig 21 Schüler der ersten Klasse an dem Anfangs­kurs in der elementaren Musik­pädagogik teilnehmen. Sie tun dies mit ebensolcher Begeisterung wie die anderen 140 Kinder, die in diesem Jahr in allen JeKi-Bereichen unterrichtet werden.

Ein Schüler, der vom ersten Jahr an dabei war, ist Thang Ngyuen, seit diesem Schuljahr Schüler der Klasse 5m1 des Musik­gymnasiums Käthe Kollwitz. Er wird seit zwei Jahren durch den Verein gefördert.

Wir haben ihn im Anschluss an seinen Gitarren­unterricht um ein kurzes Gespräch gebeten, um ihn nach seinen Erfahrungen mit unserem Projekt und seiner heutigen Affinität zur Musik zu befragen:

Thang Ngyuen

Thang, wie kam es, dass du am JeKi-Projekt teilgenommen hast?

Ich habe in der Schule gehört, dass musiziert werden soll, und habe mich zur Teilnahme gemeldet. Schon der erste JeKi-Tag hat mein Interesse geweckt. Es war so anders als der Musik­unterricht. Wir haben gemeinsam gesungen und uns bewegt. Irgendwie haben wir die Musik mit dem Körper erlebt. Toll war auch das Konzert mit Frau Heiden und den Lehrern, die alle ein anderes Instrument spielten.

Was hat dir besonders gefallen, was vielleicht weniger?

Die Lieder waren alle prima, besonders das JeKi-Lied . Wir durften später die Instrumente ausprobieren. Ich habe Geige, Klavier, Gitarre, Schlagzeug und Flöte kennen gelernt. Mir hat eigentlich alles gefallen.

Du hast dich dann für die Gitarre entschieden, warum?

Ich fand den Klang am besten. Man kann mit der Gitarre so gut Lieder begleiten.

Warum hast du nach den zwei Projektjahren nicht aufgehört?

Es hat so viel Spaß gemacht, da kann man nicht aufhören. Ich wollte gut spielen können. Darum übe ich auch bis auf Sonntag jeden Tag zu Hause eine halbe Stunde oder eine Stunde. Manchmal nehme ich mir auch die Gitarre, wenn ich nichts zu tun habe.

Wann hast du dich entschieden, dich für das Musikgymnasium anzumelden?

Als ich in der 3. Klasse hörte, dass es das Musik­gymnasium gibt, wollte ich dahin. Ich wusste, dass man einen Aufnahme­test machen musste, den nur begabte Kinder bestehen. Das wollte ich unbedingt.

Du hast den Aufnahmetest bestanden und bist jetzt Schüler des Musik­gymnasiums. Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Ich wusste nicht, dass alle im Chor singen müssen, aber es macht Spaß. Meine Mitschüler sind auch alle nett. Freiwillig dürfen wir in einem Ensemble mitmachen. Ich habe mich für die "Klangkünstler" entschieden. Hier spielen die Schüler verschiedene Instrumente. Es gibt auch noch ein Klavier­ensemble. Seit kurzem bin ich auch noch bei den "Klopfstockern". Musik ist einfach toll, mir gefällt es, mit anderen zusammen zu spielen.

Willst du denn einmal Musiker werden?

Das weiß ich noch nicht. Vielleicht.

Auf jeden Fall wünschen wir dir weiterhin viel Spaß mit der Musik und weiterhin viel Erfolg mit deinem Instrument!

Thang zeigt als ein Beispiel, was das Projekt bewirken kann.

Insgesamt können wir feststellen, dass bei allen Kindern, die durch JeKi bisher gefördert wurden, entsprechende Begabungen vorhanden sind, die mit Hilfe des Projekts entdeckt und entwickelt werden konnten. Darüber hinaus haben wir beobachtet, dass die Kinder selbst­bewusster werden, stolz auf ihre eigene Leistung und sicherer im Umgang mit anderen, und sie freuen sich, Proben ihres Könnens in der Öffentlichkeit zu geben - ein guter Grund, dem Projekt Langlebigkeit zu wünschen.

Elke Kups
Vorstandsvorsitzende Verein Musik ist Klasse e.V.